Einmal die Küste entlang. Auf den Spuren des Jakobsweges und Seelenfrieden durch die Schweiz. Wellen, Wind, Regen, Sonne und die Unbeständigkeit des Herbsts empfängt uns in Spanien.
Wir wachen auf dem Platz der drei Leuchttürme. Die Aussicht ist herrlich, der Wind hat sich gelegt. Geschlafen haben wir aber nicht so gut. Obwohl auch einige andere Campingautos und Vans stehen, fühlt man sich nicht ganz so wohl. Das liegt natürlich auch am Wochenende und den vielen Leuten, aber auch an der Angewohnheit der Spanier gerne an einen Ort zu fahren, im Auto zu sitzen und einfach laut Musik zu hören. Es ist nicht der erste Platz, an den wir das feststellen und leider auch nicht der Letzte. Wir haben sogar die Vermutung, das einen manche damit verjagen wollen. Es klappt nur bedingt, wir bleiben die Nacht und fahren am nächsten Tag weiter. Aber zuvor gibt es Frühstück mit Aussicht und anschließend einen feinen Spaziergang entlang der Küste auf den nahen Leuchtturm zu. Lilou läuft am Rande der Klippen alleine und wenn man sie sicherheitshalber anfasst, schaut sie einen böse an und sagt Nein. Zum Glück hört sie aber auch wenn man ihr erklärt wo sie gehen soll, damit es nicht gleich in die Tiefe geht, falls man doch mal ein wenig stolpert. Und das passiert schon das eine oder andere mal bei diesen Wurzeln und Steinen, welche den Weg säumen. An der Spitze angekommen, ergibt sich ein herrliches Panorama und in den Leuchtturm kann man sogar rein. Zumindest in den unteren Teil, hinauf darf man gerade nicht. Mal wieder dieses Corona.
Generell spüren wir Corona in Spanien wieder viel deutlicher. Der Sprung von Ost- zu Westeuropa war schon sehr deutlich. Fühlten wir uns in Osteuropa willkommen, ist es hier ein geduldet werden und das obwohl so viele Einheimische mit ihren Cmpingbussen unterwegs sind. Und so streng und genau wie in Spanien alles eingehalten wird an Coronamaßnahmen hatten wir es bisher noch nicht. In Rumänien stand an ausgewiesenen Schildern, dass die Innenstadt nur mit Maske betreten werden darf. Aber keiner trug eine. Hier trägt jeder eine, in jeder Straße, jedem Laden und am Strand kommen einem immer wieder Menschen in Bikini oder Badehose und Maske entgegen. Es sieht skurill aus und ist zum Teil skurill, wenn man den älteren Mann sieht, der vollkommen alleine an der Straße entlang geht, Kilometer zum nächsten Dorf entfernt, aber mit FFP2-Maske. Corona ist hier viel mehr gefürchtet und die Leute halten sich an die Regeln, tragen Masken und suchen den Abstand. Es gibt keinen Spielraum wie in Bulgarien, die nicht so ängstlich, schockiert und traumatisiert sind. Und so merken wir zurückblickend wie frei es war ohne diese spürbare Angst der Menschen. Unsicherer fühlten wir uns nicht und das wir kein Corona bekommen haben, bestärkt das vielleicht. Welche Maßnahmen gut und richtig sind, will ich hier nicht diskutieren, aber ich denke, wir sollten aufhören Angst zu haben. Das schränkt uns viel mehr ein als die Maßnahmen. Wir spüren hier die Angst und es ist wieder mehr Thema. Auch weil wir bald die zweite Spritze der Impfung erhalten dürfen. Ob das klappt und wie problemlos wir hier im Ausland geimpft werden können, wissen wir noch nicht und so schieben wir es noch ein wenig vor uns hin.
Wir verlassen Santander und fahren ein Stück weiter an einen Ort, von dem wir vorher wissen, dass das Schlafen 10 € kosten soll. Aber es soll sich lohnen, einen einzigartigen Strand geben und die Aussicht toll sein. Ich glaube dem nicht, traue dem Braten nicht, aber ich glaube und traue Sarah. Sie ist die Navigatorin dieser Reise und sie sucht in abendlichen Stunden neue Plätze heraus. Es gab noch keinen von dem sie sagte, der ist toll, der es nicht war. Ihr Spürsinn ist wunderbar und somit habe ich gelernt, ihr blindlings zu vertrauen. Und sie hat Recht, der Platz ist in einzelnen Plateaus dem Küstenbogen entlang auf zwei Ebenen präpariert. Freie Platzwahl mit Blick auf Meer. Die Sonne scheint und der Wind pfeift, die Temperaturen sind mit Pullover sehr gut erträglich. Mich zieht es direkt hinunter an den Strand. Die Küste wirft eine Schneise in das Land und in großen Kurven zieht sie ein Riss in die Landschaft. Einzelne Felsen, welche Inseln bilden zeugen vom ursprünglichen vereinten Küstengelände und eine große steinerne Brücke eröffnet endgültig die Weite des Atlantiks. Als wir ankommen ist es gerade noch Ebbe und das Wasser fast bei der Brücke. Unten angekommen sehen wir scharfe zerklüftete Felsen, die klein verstreut am Strand oder hoch die Küste formen. Dazwischen ist alles herrlicher feiner Sandstrand und Paradies für Sandburgen. Wir legen sofort los und bauen eine. Doch immer wieder müssen wir den Platz räumen, während die Flut sich Stück für Stück den Strand erkämpft. Erst am letzten Ende, an der Stelle an der ein Fluss ins Meer führt, gibt es Ruhe und wir genießen die letzten Sonnenstrahlen am Schnittpunkt der Gewässer mit Planschen, Bauen und Rennen.
Es ist so fein und schön, dass wir beschließen eine zweite Nacht zu bleiben und einen ganzen Tag am Strand zu verbringen. Der nächste Tag bringt Sonne und Wärme, so dass wir unten am Windfreien Strand nur in Badehose sein können. Wir bauen erneut Sandmonumente, welche von Lilou in Sekundenschnelle dem Erdboden gleich gemacht werden. Wir planschen in dem kleinen klaren Wasserbecken, welche die Flut zurück gelassen hat. Wir spielen Frisbee, formen Spuren mit Händen, Füßen und Stöcken in den Sand und gehen über die Wellen springen. Letzteres macht Lilou nur so lange Spaß wie sie das Wasser in Kontrolle hat und sich sicher fühlt. Ich springe auch mal rein. Es ist bereits kalt und es dauert ein paar Atemzüge bis man locker lassen kann. Der Herbst ist da. Ich schwimme bis zum Loch der Brücke, aber die Strömung ist zu stark, die Felsen zu ungewiss, als das ich hindurchschwimmen kann. Zu Mittag sind wir erneut auf unserem Plateau und während Lilou im Auto schläft, liegen wir in der Sonne. Wir genießen die Zweisamkeit und brutzeln in der Wärme. Natürlich geht es anschließend wieder auf den Strand und am späten Nachmittag unter unsere Dusche. Sie funktioniert wieder und mit dem verlängerten Anschluss, den wir zur Verengung hinzufügen mussten, ist sie stabiler. Einfach herrlich und dennoch fahren wir am nächsten Tag weiter. Wir brauchen Wasser und Bargeld. Also können wir auch nicht mehr zahlen und irgendwie wollen wir es auch nicht. Es geht der Küste entlang Richtung llames de Pria direkt an den Hang. Überall sind Tische und Steingrills. Auch einen Brunnen gibt es und wir fühlen uns unwillkürlich an Rumänien erinnert. Aber dort wären nun alle Grills besetzt und die Tische belegt, erst Recht wo heute ein Nationalfeiertag ist. Aber hier sitzt niemand und grillt keiner, aber Angeln und Wandern tun viele. Der Parkplatz ist voll und sobald ein Auto fährt, kommen zwei Neue. Es wird rangiert und jede Lücke genutzt. Wir haben Glück und es fährt gerade ein anderer Camper, aber wir stehen schief und schebs. Es ist auch so windig, dass wir beschließen die Fahrräder zu nehmen und den Hang zu verlassen, ab an den Strand. Weil es nicht weit ist, kommt Lilou in die Manduca hinten auf den Rücken. Sie hat einen riesen Spaß und jauchzt mir nach, wenn wir die schnelle Abfahrt hinunter düsen. Mit windzerzausten Haaren und einem Grinsen von einem Ohr zum anderen kommen wir an. Es geht ein paar Treppen hinab und direkt auf den Strand. Ein kleiner Fluss fließt hier ins Meer und hinterlässt eine Moosreiche und mit vielen Becken gesäumte Steinlandschaft. Mit der Sonne sorgt das für eine magische und bezaubernde Stimmung. Es ist hier auch weniger windig und damit angenehm warm. Der Strand ist riesig, da auch hier die Ebbe das Meer weit nach draußen zieht. Zurück bleiben gewarmte Wasserbecken, die wir zum Planschen nutzen und viel Platz zum Toben. Bis ans Meer rennen wir und springen über die Wellen. Lilou hat gar keine Angst mehr und man muss sie bremsen, damit sie nicht im weißen Schaum verschwindet.
So schön der Strand ist und so toll der Nachmittag in der Sonne, so voll finden wir die Küste und das Wetter ist erneut bewölkt und frostig. Generell ist das Wetter eher kalt, windig und bewölkt, oft auch mit Regen. Ab und zu haben wir ein Tag mit Sonne und dann ist es gleich so warm, das man mit kurzer Hose herum laufen kann. Also beschließen wir weiter zu fahren, aber nicht ohne einen kleinen Spaziergang. Lilou ist anderer Meinung und freundet sich mit einem kleinen Nachbarsjungen an, der ein kleines Laufrad hat. Seit Wien haben wir für Lilou auch eins, aber sie nutzt es nur Sekundenweise. Der Junge motiviert sie und sie schaut begeistert zu, wie er den Hang hinab düst. Also sitzt sie auf und einer von uns muss sie hoch und wieder hinunter schieben. Immer wieder, den Absteigen ist nun gar nicht mehr gewollt. Also wird der Spaziergang auf diese wiederholenden 5 Meter im gebückten Lauf eingetauscht. Mit ein wenig Herzschmerz für Lilou geht es dann allerdings doch weiter. Es ist ein besonderer Tag, der 200te Reisetag und gleichzeitig Hochzeitstag von mir und Sarah. Da wünschen wir uns natürlich ein schönes Plätzchen und ein wenig Ruhe. Und das bekommen wir am nächsten Platz. Kein Empfang, kleiner Strand, größer Parkplatz und nur wenige Menschen. Die meisten fahren von ihrem verlängerten Wochenende nach Hause und so wird es allmählich ruhiger in Spanien. Wir sind erneut am Strand und essen warm eingedeckt mit unseren Jacken draußen mit Blick auf Meer. An Abend wird der Champagner geköpft und gut geschlafen. Das nächste Ziel ist Gijón und wir müssen wieder einkaufen. Sarah braucht Wolle für einen Pullover, wir wollen ein Wind-, Sonnen- und Wasserschutzshirt für Lilou, ein Bodyboard für mich und so geht es in die Stadt. Eine Statue thront mit Maske in der Stadt, alle werden geschützt.
Gijón ist eine Stadt ähnlich wie Nessebar oder Gallipoli. Eine kleiner Ausläufer bzw. Halbinsel mit Altstadt ist der Kern, welcher über einen Zuweg mit dem Festland verbunden ist. Hier wächst die Stadt weiter. Doch Gijón ist nicht ganz so schön wie die anderen beiden Städte. Wir sehen nicht sehr viel. Lilou ist nicht so gut drauf und alles ist zu. Es ist außerhalb der Saison und es wirkt alles ausgestorben. Die Stadt ist nicht so magisch verwinkelt oder klein und alt, deshalb verweilen wir nur kurz am Hauptplatz in der Sonne. Beobachten die Stadtbesucher mit ihren Guides und essen viel zu teuer eine Kleinigkeit. Ich muss mir einen kleinen Laden ansehen. Er fällt einem direkt ins Auge und scheint wie aus einem Film zu sein. Marvelous der Zauberladen mit Schaufenstern voller Blechspielzeug, bewegten und faszinierenden Holzarbeiten. Er könnte genau so in der Winkelgasse stehen und um dies zu untermauern klingt beim Betreten keine Türglocke sondern die Melodie von Harry Potter. Ich bin sofort verzaubert und immer mehr entzückt als meine Augen über die vielen Dinge gleiten. Erst hatte ich befürchtet den typischen Plunder zu sehen und billiges Plastikspielzeug. Aber es gibt hier einiges und völlig verschiedenes. Kinderspielzeug aus Holz, einzigartige Spieluhren wie aus den 50gern, mechanisch aufziehbares Blechspielzeug, Zauberkästen, gezinkte Kartenspiele, farbwechselndes Geschirr, verschiedenste Zauberwürfel, welche auch andere Formen zieren, Masken, Dekoartikel, Scherzartikel, Leuchtfarben und so viel mehr. Alles liebevoll hergerichtet und ich kann mich nur schweren Herzens lösen und noch schwerer ohne die Taschen gefüllt den Laden verlassen. Anschließend geht es mit dem Fahrrad weiter. Dabei trennen wir uns. Sarah fährt alleine zurück zum Auto und ich mit Lilou direkt zum Decathlon, der außerhalb der Stadt liegt. Verschwitzt und nach einer blöden Strecke an der Autostraße kommen wir an, um im Laden fündig zu werden. Dann nur noch raus und endlich zum Platz.
Am nächsten Tag geht es dann an einen Platz von dem wir uns nun endlich erhoffen, länger zu bleiben. Einfach mal stehen zu bleiben und ankommen. Es ist herrlich hier. Ein großer Strand und ein großer Parkplatz mit Bäumen. Wir spannend gleich die Hängematte, hängen die Schaukel für Lilou auf und genießen das bisschen Sonne, Sand und Meeresrauschen. Wir sind hier nicht alleine, es wirkt wie ein zweites Deutschland, den es sind einige Camper aus Deutschland hier. Daneben wenige Spanier und zwei Vans mit Schweizern. Die stechen uns besonders ins Auge, da es zwei Familien mit jeweils zwei Kindern sind. Wir kommen ins Gespräch. Lilou will unbedingt mit ihnen spielen. Leider sind die großen zu groß und die kleinen zu schüchtern. Aber sie probiert es unermüdlich und gibt sich dann mit dem vielen neuen Spielsachen zufrieden, die es zu entdecken gibt. Wir tauschen uns gleichzeitig mit den Erwachsenen aus. Sie haben sich unterwegs getroffen, sind unterschiedlich lange unterwegs und wollen ähnlich wie wir einen längeren Trip durch Europa machen. Jobs und Wohnung haben sie aufgegeben, um jetzt Zeit für Familie und Abenteuer zu haben. Es ist erstaunlich, denn die einen sind zu viert in einem VW Bus wie wir unterwegs. Zwar können sie das Dach ausfahren und haben somit eine zweite Schlafmöglichkeiten, aber vom Engen und Wetterabhängigen können sie das gleiche Lied singen. Sie schildern uns auch von Herausforderungen im Familienleben und vor allem der Beziehung. Wir finden uns direkt wieder. Es sind die gleichen Themen, die selben Probleme und wir merken, dass wir nicht alleine sind. Es scheint tatsächlich normal, tatsächlich typisch für Langzeitreisende mit Kind und Van. Das bestärkt unsere Seelen und bringt ein wenig Frieden in der eigentlich gerade sehr guten Welt. Bis auf das Wetter ist alles fein. Es ist frisch und herbstlich. Und leider zu oft verregnet.
Auch dies ist ein Grund warum wir nur zwei Nächte bleiben und auch nicht mehr gemütlich der Küste folgen. Es sind Regentage vorhergesagt, die Wolken vertreiben die wärmende Sonne. Die See wird rauh und ich habe darauf echt keine Lust mehr. So widerstehen wir der Versuchung mit den anderen mit zu fahren, die allerdings nur wenig Strecke machen und verbleiben beim Austausch der Nummer. Sie werden vorbei schauen, sobald sie Italien erreichen. Vielleicht sehen wir uns aber auch schon früher an der südlichen Küste. Wir ziehen ins Landesinnere, machen Strecke und wollen dem Tief entkommen. Ab Richtung Portugal, den in Lissabon scheint die Sonne und gibt es Wärme. Den hier ist sie nicht, wir fahren hinein in den Regen, stehen bei Wanderparkplätzen mit Picknicktischen, kleinen Spielplätzen und sogar einmal Klos und Duschen. Alles für die Wanderer des Jakobsweges. Wir sehen das Zeichen die ganze Zeit, treffen täglich auf Menschen mit großen Rucksäcken und es wirkt, dass jede Straße der Jakobsweg ist. Verlaufen kann man sich wohl nicht und duschen mitten im Wald auch. Wir spielen auf den Spielplätzen, wenn es gerade nicht regnet und bleiben sonst sehr nah am Bus.
Ab durch die Mitte, keine Lust auf rauhe See. Und wenn schon Sachen erledigen, dann gleich alles. Also machen wir uns schlau, ob und wie wir uns impfen können. Online findet man Zeitungsartikel, in denen Spanien vor einiger Zeit veröffentlichte das jeder egal aus welchem Staat und unabhängig der Versicherung geimpft werden kann. Aber ob das geht und ob es auch Biontech gibt, wissen wir nicht. Der erste Apotheker hat keine Ahnung, er glaubt eher nicht und gibt uns die allgemeinen Telefonnummern. In Vigo gehen wir in ein Krankenhaus und fragen nach. Sie sagen uns, das sie nicht impfen und das es eher nicht geht. Wir sollen die Nummern anrufen. Wir bekommen die gleichen Telefonnummern. Eine der Nummern ist nur für Leute, die Corona haben. Die hilft uns nicht. Die andere ist eine allgemeine Nummer primär für Spanier und spanische Reisende. Sie sprechen kein Englisch, Sarah aber zum Glück spanisch. Sie können uns helfen und erklären uns, dass wir einfach ins Nachbarkrankenhaus fahren sollen. Ohne Termin, einfach so und dann wird das gemacht. Direkt am nächsten Morgen in der früh fahren wir hin. Es gibt zwei Schlangen, eine für Modena, die andere Biontech. Biontech ist wesentlich kürzer und wir nach kurzer Zeit dran. Die Frau am Schalter ist sich nicht ganz sicher, aber sagt das müsste schon ohne Probleme gehen. Sie braucht gefühlt 20 Minuten, um unsere Daten von den Pässen zu übertragen. Der Picks danach nur wenige Sekunden und wir sind nun endgültig geimpft. Und das ganz international ohne Probleme! Danke dafür!
Wir kommen an in Nigram kurz vor der Portugiesischen Grenze und sehen wieder das Meer. Es gibt einen großen Parkplatz, wir stehen wir andere Camper auch mit Blick zum Strand. Es gibt Klos, Duschen und gutes Wetter. Sonne ohne Ende und so springe ich mit Bodyboard in die Wellen. Ein tierischer Spaß und ich höre erst auf als die Ohren schmerzen. Lilou und Sarah heben in der Zwischenzeit ein so tiefes Loch aus, dass Lilou Stufen zum Hinausklettern braucht und ich mich einmal komplett begraben könnte. Immer wieder wird hinein gerutscht, drin rum gesprungen und über die Sandstufen hinaus geklettert. Das einzige noch faszinierendere für Lilou ist ein bunter Wal. Immer wieder will sie dort hingehen, kann nicht genug bekommen und zeigt sie auf ihr Shirt mit Walmotiv. Bitte bitte! Also gut, gehen wir nochmal hin. Ein sehr großer Wal auf einem Potest. Balim heißt er und ist gebaut aus Plastikmüll. Alles hier vom Strand und nur der Müll, der in diesem Jahr gesammelt würde. Natürlich um darauf aufmerksam zu machen. Wir schauen genau hin und entdecken neben Flossen, Deckeln, Sandspielzeug, Frisbee, Bumerang auch Reiniger, Kassetten, Reifen und Schüsseln. Die Barten sind die spitzen Plastikenden der Sonnenschirme. Zu oft bleiben sie stecken. Der Wal ist beeindruckend und so schön bunt. Wäre es doch nur nicht Müll. Lilou ist es egal, sie möchte ihn am liebsten mitnehmen, streichelt ihn und wir nehmen ihn gerne gedanklich mit als Stärkung gegen die rauhe See. Um 21 Uhr fallen die ersten Tropfen …