Es geht ans Eingemachte. Unser schwierigstes und größtes Modul bis her. Auch nach nun 2 Jahren Nutzung hat er sich bewährt und wächst immer wieder weiter. Aber hier nun die Geschichte zu unserem Einbauschrank, dem höchsten unserer Module…
Die Idee ist einen Schrank über die gesamte Seite des Busses zu bauen, um viel Stauraum für Töpfe, Geschirr, Schuhe, Campingstühle, Kleidung, Stifte etc. zu schaffen sowie einen Tisch im Innenraum aufspannen zu können. Es ist ein großes Modul und eine Herausforderung, da es während der Fahrt stehen bleiben stabil sein muss und sich an die Rundungen und Gegebenheiten des Autos anpassen muss. Es wird viel gezeichnet und gemessen. Immer wieder spielen wir mit den Ideen. Die Form hängt davon ab, was in den Schrank soll. Von Beginn an steht fest, dass das Geschirr und die Stühle gelagert werden. Sie geben Maße vor.
Nach vielem Tüfteln ist es so weit und wir entscheiden uns den Schrank mit Hilfe von vier bzw. sechs (wenn man die Tischplatten einzeln zählt) großen Einzelteilen zusammenzusetzen. Jedes Einzelteil wird individuell mit der bereits vertrauten Technik zusammengebaut. Erst die unteren – also das für die Schuhe und einer langen Schubladen – und ein weiteres für die Campingstühle und ebenfalls einer Schublade. Es hat Vorteile diese einzeln anzufertigen. Zum Einen weil das Schneiden und Kleben leichter fällt, zum anderen aber auch weil man sie immer wieder im Auto platzieren kann und schauen kann, ob sie passen.
Mit der Tischplatte für den Innenbereich als ein riesiges Kartonbrett ist dieser damit einfach und simple aber dennoch stabil und funktional. Alle drei Kleinigkeiten wirken bei uns im Wohnzimmer / CarTon-Werkstatt schon ziemlich gut und einsatzbereit. Wir kleben diese zusammen und fertigen die oberen zwei Schrankteile erstmal als leere Boxen an. Diese nur mit Klebeband fixiert testen wir im Auto. Es wird nach justiert und dies immer wieder bis es passt. Erst als alles klappt werden die richtigen Einteilungen und Schubladen angefertigt und die vier Module zusammengeklebt. Wir waren uns nicht sicher, ob das halten wird, aber alleine durch die großen Flächen ist es schon stabil und als wir mit dem Nassklebeband alles abkleben, wirkt es wirklich rüttelfest.
Die Befestigung
Es wird lackiert und endlich ist es fertig – das Schrankmodul. Nein, eigentlich doch nicht, wir haben uns die ganze Zeit davor gedrückt wirklich endgültig festzulegen, wie der Schrank im Bus sicher befestigt werden kann. Erst als er lackiert war, es stabil war, erst dann haben wir uns entschieden. Das Ergebnis waren nach einigen Test und hin- und her Zurrgurte, die hinten gespannt, den Schrank vor dem Kippen tragen sollen.
Die Befestigung war eine kleine Herausforderung… Unsere Lösung sieht vor, dass wir mit Karton Seitenstreben auf die Rückwand des Schrankes befestigen. Diese sind in einer hohen Anzahl mit Heißkleber und Nassklebeband fixiert.
Im Bus nutzen wir Hohlraumdübel, um in den vorgefertigen Löchern der Karroserie Schrauben mit Ringmuttern zu befestigen. Es war ein wenig trickreich die richtige Größe zu finden, da die Löcher keiner Norm entsprechen. Aber am Ende hält es durch die Technik der Hohlraumdübel. In die Ringmuttern werden die Zurrgurte eingefädelt und durch alle Seitenstreben des Schrankes durchgezogen. Am Ende wird der Gurt verbunden und angezogen. So hängt der Schrank nun fest an der Karroserie.
Nach 6 Monaten Nutzung
Aktuell fahren wir ein halbes Jahr damit und es hält ganz gut. Aber wir haben uns zusätzlich angewöhnt den Schrank mit dem mobilen Schuhregal – den wir vermehrt als Außenhocker nutzen- und der Küche einzuklemmen. Dadurch gibt es nochmals zusätzliche Stabilität und im Notfall kann über die Bodenösen der Schrank nochmals mit einem Zurrgurt festgezogen werden. Aber wie gesagt bisher hält der Schrank super gut und wir haben bereits jetzt nach den ersten Tests Ideen diesen auch noch zu verfeinert und zu verbessern.
Generell muss man sagen, dass alles wie gewünscht Platz hat. Wir haben eine Besteck- und Badschublade und die restlichen werden für die Schlaf- und Tagesklamotten verwendet. Dadurch muss man nicht immer an die Schubladen unter dem Bett und wir können uns abends gemütlich in den Pyjama kuscheln, sowie morgens in frische Klamotten schlüpfen. Auf dem Schrank haben wir ebenfalls noch Platz, um die Vorhänge abzulegen und Mützen und Schals reinzustopfen.
Und es wächst stetig weiter. So schaffen wir einen weiteren kleinen Kasten zur Ablage von Kleinigkeiten und Smartphone wie auch den Zahnbürsten und -pasta. Daneben füllen wir die Lücke hinten mit drei sehr schmalen Schubladen, in die kleines Werkzeug wie Schraubendreher, Hammer etc. zu lagern.
Wir sind generell sehr begeistert von unserem CarTon-Schrank!
Verwendetes Werkzeug
- Cutter (Teppichmesser)
- Heißklebepistole
- Metall-Lineal (50 cm)
- Maurer-Winkel
- Schwammtuch & Wasserschale
Verwendetes Material
- Wellpappe
- Papier-Packband vs. Nassklebeband
- Heißklebepatronen (Alternative: Öko-Kleber oder Holzleim)
- Wasser-basierter Lack im Farbton RAL2012
- Ringmuttern
- Hohlraumdübel
- Zurrgurt