Honeycomb – Das große Finale

260 Tage Reise schaffen unzählige Geschichten, welche von uns sicherlich noch einige Zeit benötigen, um verarbeitet zu werden. Dennoch versuchen wir ein kleines Resümee zu ziehen. Als Ingenieur mit Zahlen und Fakten, mit Bildern, die mehr als tausend Worte sagen und ein paar Worte unserer Hauptdarsteller.

Europa in Zahlen

Wir haben erlebt, wir haben erfahren und wir haben Zahlen generiert. Immer wieder habe ich einen kleinen Einblick in dem ein oder anderen Bericht hinterlassen, doch hier nun das gebündelte Ergebnis. Ich versuche mich kurz zu halten und Europa sprechen zu lassen.

Honeycomb260 Tage11 Länder19.043 Kilometer 10.761,25 Euro

Reisen ist Arbeit und Reisen ist aufregend. Was dies zeigt, ist das wir in 260 Tagen 478 Einkäufe in Supermärkten, Tankstellen, Obsthändlern, … erledigt haben. Dabei waren wir auf der ganzen Reise nicht zweimal im gleichen Laden. Das ist manchmal anstrengend und es ist fein, wenn man sich wieder in einem vertrauten Supermarkt auskennt. Für 19.043 Kilometer waren wir 27 mal tanken und haben sehr unterschiedliche Spritpreise erlebt. Weil wir gesagt haben, dass jeder Kilometer gespendet wird, kommen wir auf eine Spendensumme von 1.904,30 Euro. Weil wir auf dieser Reise mitbekommen haben, wie wichtig Wasser ist und wie wichtig es ist unsere Umwelt nicht zu verschmutzen, gehen in gleichen Teilen die Spende an Leave No Trace und Water.org.

Generell hat Honeycomb 10.761,25 Euro gekostet und damit 41,39 Euro am Tag. Die meiste Zeit lagen wir bei 36-38 Euro, allerdings haben die Fähren am Ende und das Essen gehen zum Schluss den Schnitt gehoben. Der größte Posten war natürlich das Essen mit 4.645 Euro. Danach kommt das Tanken mit 2.423,15 Euro und der Transport mit Fähren (801 Euro). Corona war immer wieder nervig, aber nie ein Problem und hat uns mit all den Tests 303,38 Euro gekostet. Die Reise wäre es auch wert gewesen, hätte es das doppelte oder dreifache gekostet. Am Ende hatten wir uns sogar ein Hotelzimmer angesehen, welches 7.000 Euro die Nacht kostet. Wir kamen mit der gleichen Summe weiter. Generell haben wir auf der Reise drei Nächte im Hotel verbracht. Eine in Mazedonien und zwei als Geschenk in Sardinien. Wir haben keine Nacht auf einem Campingplatz verbracht und standen immer wild, abzüglich der paar Nächte bei Freunden. Zweimal wurden wir von der Polizei verjagt, aber es ist nie etwas passiert. All diese Geschichten können auf 74 Beiträgen mit 821.399 Wörtern nachgelesen werden. Danke fürs Begleiten!

Die Erinnerung wird uns noch lange erhalten bleiben, prägen und hoffentlich für zukünftige Abenteuer motivieren. 4.676 Bilder und Videos haben wir aufgenommen, um ein Stück davon mitzunehmen. Ich habe jeden Abend gelöscht und aussortiert, es sind dennoch zu viele. In einer zweiten Runde die letzten Tage konnte ich es auf 3.000 reduzieren. Mehr will ich auch gar nicht dazu sagen, eventuell können diese kleinen Graphiken noch ein wenig die netten Zahlen visualisieren 😉

Eine kleine Überraschung: Taucht mit uns ein!

Ein 360-Grad Blick auf die Reise. Wir haben immer wieder spezielle Fotos gemacht, die es euch ermöglichen von wo ihr seid, mit was ihr seid einmal in unsere Reise einzutauchen. Entweder mit Maus oder Touch das Bild verschieben, sich umschauen und alle Seiten entdecken oder mit dem Handy durch Bewegung alles drehen. Ganz viel Spass beim Eintauchen in Honeycomb!

Last Bay: Hier der Platz, welcher als Last Bay bezeichnet wird. Mitten an der Albanischen Küste. Hier haben wir mehrere Nächte verbracht, meinen Geburtstag gefeiert und das ruhige Wasser genossen.

Im Canyon: In mitten von Bulgarien umgeben von Fels und Fluss kreisen über uns die Geier. Wir bleiben nicht alleine, Kanufahrer und Wochenendcamper schlagen ihr Lager neben uns auf. Im Hintergrund dröhnt der Motor eines kleinen mobilen Stromgenerators. Das Wasser ist warm und voller Frösche. Oben kreisen bis zu 12 Geier mit riesigen Schwingen.

Holzduft: In Bulgarien verbringen wir eine Regenperiode in mitten eines großen Waldes. Riesige Bäume in unzähliger Anzahl scheinen im Wind und mit der Zeit zu kommunizieren. Wir haben Wasser und einen Mülleimer, wir wollen fast nicht mehr weg.

Pure Nature: Auf unserer Flucht in Griechenland erreichen wir diesen Ort direkt am Meer. Die hohen Bäume spenden Schatten und die größte Schaukel für Lilou auf dieser Reise. Große Heuschrecken springen auf unsere Räder, ans Auto und auf den Tisch und im Meer schwimmt die große Meeresschildkröte. Einmal schwimme ich mit ihr. Ein unglaubliches Gefühl

Auszeit: Neben Bran am Fluss mit Hängematte, Lagerfeuer, Bach und viel Fläche zum Wandern, Radfahren und Besichtigungen.

Bergtour: Unsere Höhenwanderung führt die rumänischen Gipfel hinauf und die Steilhänge entlang. Lilou erweist sich als Profi und läuft ganz alleine.

Sightseeing: In Budapest werden wir von Denkmälern und kaiserlich wirkenden Gebäuden umzingelt. Es gibt an jeder Ecke zu staunen und zu entdecken.

Ausblick: Küste und Leuchtturm in Spanien. Die Umgebung hält uns im Bann. Atemberaubende Landschaft und die unendliche Weite des Meeres.

Naturpark: In Spanien können wir an einem einzigen Strand einsam stehen. Zwischen Wellen, Wind und Freiheit. Genau deshalb machen wir die Reise.

Inselgefühle: Direkt am Leuchtturm auf Sardinien genießen wir den Sonnenuntergang, welcher von Regen und Kälte abgelöst wird. Einsam, ruhig und Meeresrauschen.

Das Abschlussinterview

Statt ein langen Aufsatz zu schreiben und ein Resümee zu ziehen, haben wir Nito gefragt, ob er uns nicht einfach interviewen kann. Was dabei rausgekommen ist und zu Tage kam, könnt ihr hier lesen:

Nito: Zu Beginn ein paar aufwärmede Frage. Die Idee ohne viel Nachzudenken antworten. Einfach ein Wort sagen, was zu erst in den Kopf kommt! Wie viele Reifen hat ein Auto?
Sarah: Vier.
Lilou: Wwai.

Nito: Wie viele Länder habt ihr besucht?
Sarah: Elf.
Lilou: Wwai.

Nito: Wenn du an die Reise denkst: Welches Land fällt dir zuerst ein?
Sarah: Albanien.

Nito: Welche Stadt?
Sarah: Budapest.

Nito: Welche Autostrecke?
Sarah: Transfagarasan.

Nito: Hat sich die Reise gelohnt? Würdest du sie nochmal machen?
Sarah: Ja. Definitiv.

Nito: Okay nun sind wir warm, also komme wir ans Eingemachte. Ihr habt euren Van mit Karton ausgebaut. Sehr ungewöhnlich. Habt ihr so etwas bei jemand anderem gesehen?
Sarah: Nein.

Nito: Und jetzt ist alles Müll?
Sarah: Nein.

Nito: Also würdest du CarTon nochmal machen?
Sarah: Auf jeden Fall!

Nito: Es hat echt für fast neun Monate gehalten. Hättest du geglaubt, dass ihr so lange unterwegs seid?
Sarah: lacht Nein, ich dachte es werden drei Wochen.

Nito: Ich weiß, es ist ein leidiges Thema. Aber es ist aktuell die Zeit der Corona-Pandemie. War das ein großes Problem auf dieser Reise?
Sarah: Absolut nicht.

Nito: Was nimmst du von dieser Reise mit?
Sarah: Viel Natur, viel Menschen. Die Offenheit zu den unterschiedlichen Menschen. Reisen ist viel Arbeit und das es nicht einfach ist. Aber man kann es auf jeden Fall wieder machen.

Nito: Was war die größte Angst? Und wo hattest du dann schließlich am meisten Angst?
Sarah: Meine größte Angst war, dass wir es nicht schaffen und somit war es dann die größte Angst, als wir kurz davor waren zu scheitern – In Rumänien.

Nito: Was war die schönste bzw. tollste Begegnung?
Sarah: Die Freundschaft der Menschen, egal wo wir waren und woher wir waren. In so ziemlich jedem Land unabhängig der aktuellen Situation!

Nito: Welches Gefühl bleibt am meisten, jetzt wo ihr zurück seid?
Sarah: seufzt Frische Luft!

Nito: Gibt es eine Weisheit, Erkenntnis für die Zukunft?
Sarah: Wieder, wieder, wieder!

Nito: Ok, jetzt also zu dir Chris. Wie war die Reise? ….. Stop …. nein, du darfst nicht mehr als vier Sätze sagen…
Christian: Hihihi, Gekicher….. aufregend, wunderschön, anstrengend, vielseitig, wiederholenswert, einzigartig und unerwartet.

Nito: Alles?
Christian: Ja.

Nito: Welches Lied, hat euch am besten begleitet?
Christian: Am Ende Dragonfly Lullaby und davor war es… das Poppeletantus Lied…. Oder doch eher Not done yet, oder?

Nito: In welchem Land hast du dich am wohlsten gefühlt?
Christian: Italien glaube ich, mit allem Drum und Dran. Und wenn man die Angst von der Fremde wegnimmt, dann Bulgarien und Rumänien.

Nito: Und warum?
Christian: Italien, weil es noch ein bisschen Zuhause war und mit dem Lockdown die Einsamkeit zu spüren war. Und wir alles geschafft haben obwohl alles zu war. Das in Bulgarien und Rumänien die Freundlichkeit, die Wildnis, Freiheit (wilde Bären) so überraschend und zugänglich war, dass man gar keine Lust hatte wirklich weiter zu fahren. Es geht dort einfach einfach.

Nito: Wo war die Natur am ursprünglichsten und wildesten?
Christian: hahaha, Gelächter. Schon Bulgarien… nein Albanien, nein…. Das war doch sehr bebaut… also doch Bulgarien. Und wenn man mit den Ruinen zurecht kommt, auch nicht so viel bebaut.

Nito: Welche Sprache hat dir am besten gefallen?
Christian: Hahah.. wieder Gelächter…. Ich kann ja keine Sprachen, du bist lustig….. Italienisch vom Klang her.

Nito: Wie oft warst du schwimmen?
Christian: Er lacht schon wieder….. keine Ahnung. Auf jeden fall so viel wie noch nie zuvor in einem Jahr – zumindest im Meer.

Nito: Und in wie vielen Meeren?
Christian: Äh… viel oder, ich bin mir nicht sicher. Vier, wenn man den Atlantik als Meer bezeichnet. (Es waren 11).

Nito: Welches Meer hat dir die größte Ruhe gegeben?
Christian: Das Mittelmeer in Albanien mit den flachen und glatten Buchten zb. Last Bay, wenn die Wellen nur durch deine eigenen Schwimmbewegungen verursacht werden.

Nito: Was war dein schwerster Moment auf der Reise?
Christian: Ich glaube so der Übergang von Griechenland nach Bulgarien. Mit dem Bruch der Heckscheibe, der Hitze und dem vielen Streit zwischen Sarah und mir. Da war es schwer noch weiter zu machen.

Nito: Fast haben wir es geschafft. Nur noch ein paar wenige Fragen. Wolltet ihr die Reise je frühzeitig abbrechen?
Christian: Immer wieder. Manchmal wegen großem und manchmal wegen kleinem zb. Regen. Manchmal muss man es aussprechen, manchmal ein bisschen warten, manchmal ein bisschen arbeiten, um dann aus dem Tief wieder raus zu kommen.

Nito: Welches Lied hat dir am meisten Kraft gegeben?
Christian: Take yours, I`ll take mine von Matthew Mole.

Nito: Und warum? …. so wie ich dich kenne, hast du diese Frage sicherlich schon in der vorhergehenden Frage beantwortet…. Wenn nicht, dann schieß los:
Christian: Warum? Weil es Stimmung macht, weil der Titel auch ein bisschen Sinngebend ist für so eine Reise, als Paar und als Familie, und weil Lilou voll Spaß hatte dazu mit zu tanzen.

Nito: An welchen Ort würdest du jetzt sofort, in diesem Moment zurückkehren, wenn du könntest?
Christian: Zum Last Bay. Wegen Meer, Sonne, Ruhe… Oder…. Ins Rila Gebirge in Bulgarien.

Nito: Wie habe ich mich eigentlich gemacht auf der Reise?
Christian: Sehr gut. Was das reine Auto anging, klasse, was den Platz anging wächst man in die Enge rein. Kraft und Power waren bei den vielen abenteuerlustigen Strassen Spitzenleistung und die einzelnen Stromschwierigkeiten waren wohl selbstverschuldet oder der Hitze zuzuschieben.

Nito: Wo hat es Lilou am besten gefallen?
Christian: Im Bus… Also in dir. eindeutig im Bus. Das war der Ruhepol und Ankerpunkt.

Nito: Wenn du noch einmal die Zeit finden würdest um eine zweite Reise zu machen, wo würdest du hinfahren und für wie lange?
Christian: Eindeutig in den Balkan und zwar für die ganze Reise. Um auch die anderen Teile Albaniens zu sehen, Mazedonien besser kennen zu lernen und auch die Länder zu sehen, die wir noch nicht gesehen haben. Oder einfach zu Bona ins gute Restaurant, zu Andreas an die Bar, zu dem Mechaniker nach Bulgarien oder in die Villa Vinea einen Wein trinken.

Nito: Und nun noch die letzte Frage: Mit welchem Lied würdest du die Reise zusammenfassen?
Christian: Keep your head up!

Danke!

Schöne Weihnachtstage und Frohes Fest euch allen und danke fürs mitlesen und damit ein Stück miterleben!

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