Grüner Frosch, roter Marienkäfer & schwarzes Meer

Das passt doch gar nicht? Passt jawohl, wer es nicht glaubt muss Lesen! Zeit für ein wenig Party! Eure Lilou.

Ich bin aufgewacht, da war die Musik noch zu hören und die Geier draußen hat man schon Fliegen sehen. Ganz viel Musik gab es die ganze Nacht. Vor dem Bus sieht es unordentlich aus. Mama nennt das eine Party und Papa eine Sauerrei. Wir gehen ans Wasser und spielen im Sand. Herrlich, jede Sandburg wird zerstört. Ganz schön anstrengend, denn ich überlege mir immer eine andere Art und Weise. Mal mit dem Fuss und einem festen Stampfer. Manchmal mit der Hand ganz glatt oder der Faust. Manchmal nehme ich ein Förmchen oder eine Schaufel zur Hilfe. Und manchmal werfe ich mich mit dem Po oder dem Bauch darauf. Egal wie, es wird dem Erdboden gleich gemacht. Wenn Papa ein Loch buddelt, werfe ich ihm Sand hinein, damit er ihm nicht ausgeht. Oder wir stecken die Füsse rein und vergraben sie. Das kann ich unzählige Male machen. Außer heute, da lenkt mich dieses komische Ding ab. Aus dem Augenwinkel sehe ich die schnelle Bewegung, aber ich bin nicht schnell genug. Sofort reiße ich meine Arme hoch und setze mein Fragegesicht auf. Zum Glück versteht Papa sofort. „Wo?“, fragt er und zeigt auf eine Stelle am Wasser. Ein kleines Tier! Ich liebe Tiere und natürlich erkenne ich es sofort. Quack mache ich und zeige Papa, wie er springt. Ich winkel meine Beine an, gehe in die Hocke und quacke. Papa lacht und sagt Bravo. Ein Frosch! Ich folge ihm und will ihm meine Hand zum Schnuppern reichen, aber er springt immer weg. Hin und her und erst als Papa ihn fängt, kann ich ihn tatsächlich streicheln. Ganz schön klitischig!

Danach geht es weiter mit dem Auto, weil Papa sagt, es war zu laut die Nacht. Von der Fahrt bekomme ich wenig mit, dieses langweilige Gelaber lässt mich direkt Einschlafen. Als ich wach werde, sind wir immer noch am Wasser. Überall sind Männer, die ihre Angeln in den See werfen. Oben fliegen Störche, manchmal sogar ganz dicht an uns vorbei. In dem See ist ein Turm, keine Ahnung wer den gebaut hat. Erst wollen Mama und Papa weiter, da schon überall Zelte und so stehen. Sie sagen etwas von Wochenende und keinen stören. Aber dann kann ich sie doch überzeugen, indem ich zu einer netten Dame gehe. Sie lächelt mich an und redet in einer anderen Sprache mit Mama und Papa und wir bleiben. Wenn die beiden mich nicht hätten! Zur Belohnung bekomme ich Schokoladenkekse von der Dame. Papa sagt, daran kann ich mich gewöhnen. Er hat nun einen neuen Job bei der Loacker. Die haben wohl auch so ähnliche Schokowaffeln. Ich verstehe nicht, was das bedeutet, aber die Dame mag ich sofort und laufe immer wieder zu ihr hin. So darf ich auch in ihrem Boot sitzen. Mama und Papa spielen währendessen mit Steinen und dem Auto. Erst verstehe ich überhaupt nicht was das soll, aber dann sehe ich, dass sie mir damit ein neues Klettergerüst bauen wollten.

Aufgebockt – überall gibt es Steine für den geraden Stand

Wir spielen am Ufer und hier sind noch viel mehr Frösche, einige Fische, die ganz im der Nähe des Ufers schwimmen und sogar ein Krebs. Wenn man weiter weg vom Ufer bleibt, kommt sogar ein Storch und spaziert durchs Wasser. Ich versuche ihm Nahe zu kommen, aber er fliegt immer wieder weg. Man kann ihn aber beobachten, wie er Fische fängt und dann mit hochgerissen Kopf hinuterschluckt. Am Abend wird es sehr sehr windig. So sehr, dass die Handtücher an der Wäscheleine waagerecht in der Luft stehen. Sehr perfekt für meinen Marienkäfer. Ein rotes Windrad, welches sich super schnell im Wind dreht. Ich laufe gerne damit rum, schwinge es und halte die Blätter auf. Weh tun, tut das nicht.

Wir bleiben auch am nächsten Tag noch. Papa geht mal lange schwimmen und klettert sogar auf den Turm. Er stammt von einem alten Station. Jetzt ist das Gebiet geflutet. Aber sehen tut man nichts, das Wasser ist sehr trüb. Ich sammle Kraxen, damit Mama und Papa am Abend ein Feuer machen können. Wir entdecken den Wald, schauen den Fischern beim Angeln zu und verabschieden uns von der netten Dame. Sie schenkt mir noch eine Sonnenbrille mit Minnie Maus darauf. Es ist ein gemütlicher Tag und deshalb bleiben wir sogar noch einen. Wir entdecken das nächste Dorf und fahren mit dem Fahrrad dahin. Ich in meinem Anhänger. Aber es dauert nicht lange und dann sind wir in einem Laden. Er ist voller Bilder und Fischköpfe an den Wänden. Mama kauft ein und ich bekomme von einer Dame draußen einen Lutscher mit Marienkäfer darauf. Papa öffnet ihn mir und bis wir wieder zurück kommen, bin ich voller Zucker. Deshalb gehe ich gleich im Planschbecken Baden und spritze Mama an! Ein riesen Spass aber ich werde müde und zeige Papa, dass ich in der Hängematte schlafen will. Er singt und schupst mich an, während ich mit dem Schnuller und meinem Bär kuschel. Trotz Schlaf darf ich am Abend beim Feuer nicht dabei sein. Es ist zu spät, als es dunkel ist und ich muss vorher ins Bett.

Am nächsten Tag geht es weiter. Wir fahren und ohne den Wind fühlt man die 32 Grad wieder. Mama und Papa parken mal und spielen ohne mich mit Wasser. Ich darf nicht raus, das finde ich blöd. Aber dann geht es schnell weiter bis wir an einem Platz direkt in der Sonne kommen. Einige Autos stehen hier und man kann das Wasser und den Sand sehen. Ich jauchze, aber es dauert noch ewig bis Mama und Papa mit mir den steilen Weg hinutersteigen. Alle sind hier so wie ich – ohne Badehose. Also ziehen Mama und Papa ihre auch aus. Mich interessiert das nicht.

Papa ruft „Wir sind am schwarzen Meer!“, aber schwarz ist hier gar nichts. Das Wasser sieht aus, wie das andere. Aber der Sand ist super. Er ist richtig toll und ich baue gleich mit Papa einen großen Pool. Ich passe vollständig hinein und das Wasser steigt zu meinen Knöcheln. Immer wieder stürzt Sand hinein, das zeige ich mit einem grimmigen Gesicht Papa. Dann macht er es wieder weg. Irgendwann passen wir beide rein und Mama nennt uns Sandmonster. Deshalb schnappt mich Papa und rennt mit mir ins Wasser. Ich schreie, während die Wellen spritzen, aber als ich drin bin, ist es ganz fein. Vorsichtshalber klammer ich mich an den Hals von Papa. Er springt mit mir über die Wellen und freut sich. Ich mich auch, wenn mich das Wasser nicht im Gesicht berührt. Mama kommt auch dazu und sie werfen mich hin und her. Als wäre ich ein Ball, aber das macht super Spaß. Nur darf das Wasser nicht in mein Gesicht!!!

Nach dem Spaß geht es wieder hoch zum Auto. Mama und Papa bauen mir den Anhänger wieder auf und ziehen mir ein Kleid an. Sie sagen etwas von Essen und dann im Crozzer schlafen, während sie sich etwas anschauen. Es geht los, Papa zieht mich durch den Sandweg bis wir auf den Asphalt kommen, da muss er hoch und Mama fährt voraus. Sie sagen mir wo es hingeht. Es klingt wie Niesen oder Brennnessel. Ich kann es mir nicht merken. Erst am Schild erinnere ich mich: Nessebar. Mama sagt, es ist wie Gallipoli. Erst erreichen wir einen neuen Stadtteil am Festland und dann über eine Brücke einen alten Stadtkern. Wir fahren an vielen Hotels vorbei bis wir an eine Brücke mit einem großen Windrad kommen. Das Wahrzeichen der Stadt. Alte Stadtmauern sind zu sehen und schon einige Menschen.

Der alte Teil von Nessebar

Am Hafen wird ausgestiegen und ich kann endlich wieder die Richtung vorgeben. Direkt zur ersten Eisdiele. Das ist super, mit Papa darf man immer und überall Eis essen. Auch vor dem Essen. Ich kann mich gar nicht entscheiden, so viele Köstlichkeiten sind zu sehen. Aber dann bekomme ich ein Erdbeereis und schlecke bei Papa mit. Meins ist definitv besser, das findet auch Mama.

Papa meckert ein wenig über Nessebar. Er findet es super schön, aber erst sagt, es ist wie ein Freizeitpark. Keine Ahnung was das ist. Alles ist für Touristen und der alte Charme geht durch die Neonschilder für Souvenirs und ähnliches verloren. Ich finde es bunt und schön und renne überall hin. Ich winke den Leuten zu und sie lachen zurück. Das macht auch mehr Spaß als die alten Steinhäuser anzusehen wie Mama und Papa. Ach ja, Papa meint, ich soll die Fotos hier rein tun, wenn ich schon schreibe. Also hier komische alte Steinhäuser:

Wir laufen und Entdecken, viele Menschen sind hier. Mama fragt mich was mit dem Ausnahmezustand von Bulgarien ist, aber hier ist nichts. Nicht mal Masken. Fein, so kann ich erkennen was Mama und Papa für ein Gesicht machen. Wir gehen Essen und ich bin schnell satt. Das heißt ich habe Langweile und will Spielen. Aber ich darf nicht und keiner spielt mit. Also quengel ich bis laufen darf. Ich laufe zu einem Mädel, die an einem komischen Fenster steht. Sie zeigt darauf und ich erkenne wieder Tiere. Ganz viele kleine Fische. Sofort mache ich blubb, blubb und zeige darauf, damit Mama versteht. Das Mädchen hält die Hand rein und sagt mir, dass ich es auch machen soll. Ich strecke mich und komme über das Fenster. Sobald meine Hände darin sind, kommen die Fische angeschwommen. Ganz viele Kleine und sie knabbern an meinen Händen. Mama macht es mir nach und kichert. Das kitzelt uns beide und Mama sagt, so etwas hat sie noch nie genacht. Aber geheuer ist es mir nicht ganz. Schnell wieder zu Papa!

Nach dem Essen, sagt Papa, jetzt kann ich im Crozzer schlafen. Das will ich nicht. Es ist viel zu spannend hier, es leuchtet und die Leute winken mir zu. Ich muss meine Pflicht als Entertainer erfüllen! Also wieder raus aus dem Wagen und weiter. Papa wird ungeduldig, weil er meint er kommt nicht voran. Er hat natürlich nicht Recht! Wir bringen hier alles voran. Wir bringen die Menschen zum Grinsen, die Pflastersteine zum Beben und den Tag verlängern wir in die Nacht! Ich bin dabei, die ganze Zeit. Dann kommen die Fahrräder und Mama und Papa sagen, es geht nach Hause. Ich bin voller Partylaune und freue mich schon darauf im Auto die Musik aufzudrehen. Da tritt Papa ins Pedal, der Anhänger mit mir bewegt sich, holpert über die Pflastersteine und ich falle in einen tiefen Schlaf und träume von den nächsten Abenteuer…

Eure Lilou

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