Kurzbeitrag: Der Triathlon

Drei Disziplinen, drei Sportler und mehr als drei Stunden – wir suchen die Herausforderung und durchstreifen die wilden Wälder Transilvaniens.

In der Umgebung von Bran gefällt es uns so gut und haben wir einen Platz der Kategorie 1 gefunden, das wir insgesamt 5 Tage bleiben. Es gibt einen Platz für die Hängematte, Lagerfeuer, Sandkasten, Bach und Möglichkeit zum Floss treiben lassen. Außerdem ist es okay, wenn wir hier sind. Jeden Tag kommen andere Camper, meist aus Deutschland. Aber durch den Bach hört man sie nicht und es verläuft sich. Man hat das Gefühl alleine zu sein. Wir nutzen den Platz zum Rasten, zum Startpunkt für den Besuch von Schloss Bran und für eine Berg- und Waldwanderung von besonderer Art. Es bietet sich an, da wir bereits im Naturschutzpark sind und die Ausläufer des Waldes einladen ihn näher zu erkunden. Grünes Gras, wildes Bachbett, alte Bäume und leuchtende Sonnenstrahlen lassen den Wald mächtig und mystisch erscheinen. Es gibt einen Forstweg, der unter der Woche auch von vielen anderen genutzt wird. Am Wochenende ist die Schranke unten. Aber wir wollen uns bewegen, lassen das Auto stehen und entscheiden uns mit dem Fahrrad die erste Strecke zu fahren. Bergauf auf dem Schotterweg mit einigen großen Schlaglöchern. Immer wieder fliegt ein Stein zur Seite, der unter dem Druck der Reifen beschleunigt wird. Lilou ist mit der langsamen Fahrt unzufrieden und macht erst Stimmung als wir Musik einschalten. Dann singt sie mit und ruft als Motivation, während Sarah und ich uns die Kilometer hochkämpfen.

Irgendwann ist der Weg für mich und Lilou mit dem Anhänger nicht mehr passierbar und wir bleiben stehen. Wie für einen echten Triathlon, wird umgesattelt und umgeschultert. Die Fahrräder und Anhänger bleiben hier und der Rucksack und Kraxe aufgeschultert. Lilou und ich schnappen uns ein Wanderstock und dann geht es zu Fuss weiter. Drei Schritt vor, zwei Schritt zurück. Deshalb dauert es ein wenig bis wir das Fliegerdenkmal erreichen. Ein Denkmal für Solaten der rumänischen und israelischen Armee, die bei einer gemeinsamen Übungen mit dem Hubschrauber abgestürzt und explodiert sind. Hier gibt es einen Keks für die Kleinste der Teilnehmer dieses Triathlons und dann geht es in die Kraxe. Nun mit deutlich mehr Gewicht geht es den Pfad weiter bis er tief im Wald kaum sichtbar sehr steil den Berg hinauf führt. Die Kleine schläft und wir stampfen über Bäche, Steine und Moos. Trockener Waldboden und kleine Schritte. Immer wieder muss mit dem Händen oder durch Abstützen auf den Wanderstock nachgeholfen werden, um hoch zu kommen. Man fragt sich nach der Zeit warum man sich dort überhaupt hochquält.

Es ist die Natur, der Duft des Waldes, das Plätschern des Baches, das Übersteigen von Wurzeln und dann der Anblick beim Erreichen der oberen Ebene. Weit hinauf reichen die Berggipfel, mächtig und schön. Es hat sich alles gelohnt. Ebener geht es auf die Berge zu, die unsere Herzen höher schlagen lassen. Am Rand geht es links hinein zu den Dracula Wasserfällen. Zwei kleine Wasserläufe, die den Bach speisen. Man kommt nicht richtig hin und da die Wolken dichter werden suchen wir Schutz unter ein paar Bäumen. Zeit für alle ein paar Riegel und Kekse zu Essen.

Pausenzeit

Während wir schlemmen und trinken, kommt der Regen. Er dringt nicht durch das Geäst, aber wir machen uns bereit für die dritte Disziplin. Es gibt Regenjacken und für Lilou die Kraxe mit Regenschutz. Wie ein Zelt und sie feiert es, wie eine kleine Wohnung. Im Regen stampfen wir zurück den Pfad hinunter. Es gilt Lilou zu motivieren und nicht auszurutschen. Aber wir haben Spaß. Dennoch sind wir froh, als wir die Räder erreichen. Der Regen hat schon vorher wieder aufgehört. Wieder heißt es Umpacken und auf die Räder. Diesmal mit Windschutz mit hoher Geschwindigkeit den Hang hinab düsen. Lilou jauchzt, ich jubbel und Sarah zittert. Vor allem als wir an einer Schwelle so schnell fahren, dass der Anhänger den Boden verlässt und kurz zu Fliegen beginnt. Ein Klasse Abfahrt und mit der Dusche danach der richtige Abschluss für einen Triathlon der anderen Art mit Fahrrad, Wandern, Regen und Dusche, dennoch mit drei Disziplinen!

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