Der Dachaufbau

Der Innenausbau steht! Wir haben nun ein ganzen Sommer getestet, waren im Urlaub, haben verbessert, angepasst und aktualisiert. Viel ist in der Zwischenzeit passiert. Zum einen diese Seite, welche von meinem privaten Server zum testen auf einen richtigen öffentlich Zugänglichen gezogen ist. Jetzt kann jeder unseren Aufbau und die kommende Reise verfolgen. Zum anderen die viel größere und wesentlich schönere Entwicklung, dass wir nun nicht mehr zu zweit sondern zu dritt unterwegs sind. Dies hält uns nicht ab, motiviert noch mehr so viel Zeit gemeinsam als frische Familie zu verbringen. Aber das bedeutet wir brauchen noch mehr Utensilien für die Fahrt. Unter anderem ein Kinderwagen und/oder Fahrradanhänger für die kleine. Wo soll das hin?

Unsere Idee – Das Dach!

Eine Möglichkeit für ein Regendach bzw. Vorzelt, sollte immer ans Dach. Anfangs in Form einer Markise und nun doch in einer eher individuellen Lösung. bee hat über ihre Arbeit als Innenarchitektin Kontakte zu einem Individualisten, der seines gleichen sucht. Einen Mann, der eigentlich Töpfern lernte und nun der Meister mit Metall und Improvisation ist. Egal welche Idee, er hat eine Vorstellung wie das realisiert werden kann. So jemanden habe ich noch nie kennengelernt und jedesmal bei ihm entdeckt man neben selbstgebauten Flugzeugen immer neue kleine Wunder. Wir haben Ideen, wir haben Vorstellungen und er soll uns helfen, rauszufinden was realistisch ist, und einen Dachträger umsetzen, der sogar die Möglichkeit besitzt Hängematten zu tragen.

Die Anforderungen an einen Dachträger sind groß. Wir wollen eine Hängematte an diesem befestigen können. Wir wollen eine Markise / Plane, um ein kleinen Bereich an der Türe zu haben, um z.B. im Regen ein wenig trockener an die Küche zu gelangen und sich bei mehreren Tagen Regen auch mal hinstellen zu können. Wir wollen aber auch eine Befestigung für eine Außendusche, das Solarpanel, einem zusätzlichen Wassertank und einer großen Box. Das Solarpanel soll die Batterie neben der Möglichkeit beim Fahren mit Sonnenenergie laden. Der Wassertank wird nötig sein, da wir in der Küche nur 30 Liter haben und dies für ein Wochenende gut ist, aber nicht für mehrere Tage. Wir entscheiden uns für weitere 70 Liter. Die Dusche bestehend aus einem Abwasserrohr (unbenutzt und neu), soll 20 Liter fassen und über Solarthermie aufgeheizt werden. Die Box soll so groß sein, dass wir den Fahrradträger sichern und transportieren können. Es kommt also einiges auf uns zu und wir planen wieder.

Nach vielen verschiedenen Überlegungen und Planungen entscheiden wir uns für eine für einen dreigeteilten Aufbau. Zu erst werden Querträger auf das Dach gebaut. Diese werden an der vom Hersteller vorgesehen Löchern befestigt und sind vier an der Zahl. Das Besondere ist, dass die Querstangen aus Aluminum-Hohlraumstangen basieren. Dabei umfasst eine Stange zwei kleinere im Inneren. Im Inneren lässt sich eine der beiden herausziehen. Dies geht in beide Richtungen des Autodaches und gibt uns somit die Möglichkeit darüber Planen oder Waschleinen zu spannen oder Dinge daran zu hängen. Mit Abschlussklappen werden die Enden versiegelt und dies funktioniert bisher ganz gut. Damit die Stangen sich bei der Fahr nicht lösen, ist die äußere mit innenliegenden Schrauben am Auto befestigt. Im Inneren wird das kleinere Hohlraumprofil von außen mit Schrauben an das größere ausziehbare Profil gepresst und fixiert dieses auf der gesamten Länge. So bewegt es sich kein bisschen.

Auf diese Querprofile wird eine 250 x 148 cm große Siebdruckplatte mit einer Stärke von 12 mm geschraubt. Im Querprofil sind hier bereits in regelmäßigen Abschnitten Löcher mit Gewinde geschraubt. Wir schrauben Innenkantschrauben in die Löcher und legen die Platte darauf. Anschließend tritt bee die Platte fest. Die Schrauben drücken sich in die Platte und markieren uns somit die Bohrlöcher. Die Platte wieder gelöst, wird jede einzelne Markierung durchbohrt, um anschließend die Platte von oben mit Edelstahlgewindeschrauben an den Querprofilen festzuschrauben. Hier kann sich nichts mehr lösen und wir haben ein großen Dachdeck. Wir können beide darauf stehen und unsere Kleine liebt es dort oben zu sein.

Der dritte Teil des Dachaufbaus ist eine stabile Reling, bestehend aus Aluminium Rundprofilen und Verbindungsstücken. Diese geht einmal um die gesamte Holzplatte und soll ein zusätzlicher Schutz für die Ladung auf dem Dachträger sein. Aber auch eine Befestigung für die Markise, bestehend aus einem regenfesten Senkrechtrolladen, Spontanaufbauten, wie Planen oder als Aufstiegshilfe aufs Dach.

Neben dem Bau des Dachträgers, bestellen wir einen flachen Trinkwasserbehälter, eine riesige Box, die höher ist, als wir es brauchen und somit nochmals Stauraum bietet, das Solarpanel und basteln die Außendusche zusammen. Immer wieder legen wir die Sachen oben auf den Dachträger, schieben rum und überlegen, wo wir was am besten befestigen können. Am Ende entscheiden wir uns dafür, den Trinkwasserbehälter ganz nach hinten zu legen, so können wir die Heckklappe mit Fahrrädern darauf noch öffnen ohne das die Lenker anstoßen. Zur Befestigung bohren wir Löcher in die Platte, um Spanngurte um die Behälter führen zu können. Direkt dahinter kommt die große abschließbare Metallbox, welche bereits Führungen für die Spanngurte angenietet hat. Links über die gesamte Seite des Dachträgers wird das Rohr der Außendusche befestigt, wobei wir diese extra schräg anbringen, damit durch den Höhenunterschied immer ein Mindestdruck an der Duschbrause ist. Auf der rechten Seite wird direkt an die Reling das Senkrechtrollo befestigt. Vor der Box ist somit noch eine große freie Fläche. Hier soll ein schräger Windfang entstehen, der den Luftwiderstand der großen Kiste verringert und ansonsten viel Platz als Dachterasse lassen. Das Solarpanel wird direkt auf die Box geklebt, um somit auch die Möglichkeit zu haben dieses im Winkel zu verstellen. Wir sparen uns also Platz.

Im Urlaub testen wir die Querprofile, hängen die Kleine mit ihrer eigenen Hängematte an den Querstreben. Wir spannen ne große Wäscheleine und bei den Regentagen, die wir haben eine Plane. Alles funktioniert und wir sind begeistert von der Möglichkeit des Auszuges.

2 Kommentare zu „Der Dachaufbau“

  1. Interessant, was ihr aus den Querprofilen gemacht habt. Ich möchte auch gerne Querprofile erstellen lassen, bin mir aber nicht sicher gewesen, was für eine Platte drauf kommt. Eine Siebdruckplatte scheint eine gute Alternative zu sein. Vielen Dank für den Beitrag.

    1. Danke für dein Kommentar! Die Siebdruckplatte hat sich sehr bewährt, aber man sollte unbedingt darauf achten, eine mit rauher Oberfläche zu wählen. Andernfalls ist es bei Feuchtigkeit sehr rutschig! Viel Erfolg beim Bauen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.