Es war einmal ein Frosch aus Glas, den kaufte ich von meinem ganzen Taschengeld als Geschenk für meine Mama. Weil sie nicht so recht wusste, was sie damit tun sollte, aber die Geste schätzen wollte, wurde er in einem Weinglas in der Vitrine gut sichtbar für alle aufbewahrt. Nach ihrem Tod behielt ich viele Sachen und Dinge von ihr, auch die Weingläser und den Frosch. Aber der Frosch musste genau in diesem Glas bleiben, das Glas nur im Notfall genutzt werden. Irgendwann sagte ein Freund zu mir “Man muss immer aufpassen was man bei dir verwendet. Du hast so viele Frösche hier.”

Der Frosch wurde zum Symbol für Objekte, Gegenstände, Dinge mit Bedeutung, mit Geschichte und Emotionen. Ich erinnere mich an so vieles. Welche Weihnachtskugeln wo am Baum hingen, welche Tischdecken mit welchem Besteck genutzt wurden, welche Kekse in welcher Dose waren, welche Pflanze woher kommt und woher sie stammt und welche Deko unser Zuhause als Zuhause machte. Im Laufe der Jahre habe ich mich immer wieder von dem ein oder anderen getrennt, sie anderen gegeben, die sie besser nutzen konnten. Wie zum Beispiel Teppiche, Lampen oder Glässer. Vieles wurde auch weggeschmissen. Aber nun ist der größte Umbruch angesagt, ein Lebensabschnitt geht zu Ende und ich will mich trennen. Die Frösche müssen weg – Das Frosch-Projekt!

Loslassen ist schwer, es wird aber mit jeder Entscheidung etwas weg zu geben leichter. Ich werde leichter und so trenne ich mich von allem was nicht mehr sinnvoll ist, wir nicht brauchen und im letzten Jahr nicht genutzt wurde. Drei Kisten Weihnachtsschmuck, Weinglässer, Keksdosen, Teedosen, Geschirr, Bettwäsche, Stoffe, Bücher, CDs, DVDs, Möbel, Werkzeug, Pflanzen, Deko, Küchenutensilien,… Irgendwann verschwindet auch der Glasfrosch. Wir verkleinern uns. Lassen los, lassen die Frösche frei!

Wir werden leichter und immer leichter! Wir werden ein Frosch. Mit jedem Gegenstand, der weg kommt, können wir freier hüpfen, springen höher und weiter! Wir sind bereit für unser Abenteuer.