Der Spielplatzreport

Siebeneinelfzig Länder und tausenddreifünfzig Spielplätze, da muss ich doch mal erzählen, wo es die besten Schlitterrutschen gibt, welche Schaukel am höchsten fliegt und wo es am meisten zu entdecken gibt!

Es ist schon wieder ein neues Land und wir sitzen im Auto. Aber ich will raus, ich will spielen, ich will frei sein. Ah lasst mich raus! Die Autos rauschen vorbei, vorne labbert wieder diese langweilige Stimme und Papa versucht mich mit irgendwelchen Papierschnipseln abzulenken. Aber es kribbelt in den Beinen, es juckt in den Zehen und meine Nase braucht frische Luft. Ich muss rennen, entdecken, hüpfen, spielen, werfen und rufen! Und dann endlich biegen wir ab, vorbei an den Gebäuden und Bäume kommen in Sicht. Ich kann es kaum erwarten bis mir endlich die Schuhe angezogen werden und dann geht es raus. “Noch kurz warten”, rufen sie hinter her. Aber ich will nicht warten und ich laufe bereits los und auf die Bäume zu. Es ist genug gesessen. Hier sind Bäume, viele Stöcke, der Boden ist spannend und es geht immer weiter. Endlich kommen auch Mama und Papa hinter her und zeigen ständig auf den Weg, dabei ist ja klar, wo es weiter geht. Sie sagen etwas von Überraschung und ich verstehe erst gar nicht was sie meinen. Ich will auch gar nicht so weit gehen, aber sie betonen immer wieder wie toll es wird. Aber es ist hier schon toll und so viel zu sehen. Doch dann kommt zwischen den Bäumen was anderes zum Vorschein. Was richtig super Tolles! Ein Spielplatz!

Und was für ein Spielplatz sage ich euch. Riesige super Düserutschen, die man über einen Hochpfad oder noch viel besser über große und sicherlich vierundzwölfzig Treppenstufen erreichen kann. Ich renne darauf zu und kreische vor mich hin. Beinah hätte ich dabei den großen Sandkasten übersehen und das Spielhaus. Es ist so spannend hier, so viel zu entdecken. Also Treppen rauf und runter düsen mit Mama. Das ist die größte Rutsche, auf der ich bisher war. Und dabei war ich jetzt schon auf sicherlich fünfhundertsiebentausend Spielplätzen. Vieles ist dabei immer wieder gleich und ähnlich, aber dann gibt es immer wieder Sachen die Neu sind. In Italien waren die Plätze immer ziemlich ähnlich mit Häuschen und Rutsche, dazu ein paar Wackeltiere oder Schaukel. Meistens alles ganz gerade aus Pressplatten und Plastik. Doof war nur, dass es selten einen Sonnenschutz gab. Genauso auch in Griechenland, es war meistens viel zu heiß, um auf dem Platz zu sein. Mama meinte immer, das ist zu gefährlich. In größeren Städten gab es auch mal Spielplätze für Rollstuhlfahrer. Auch wenn die oft größer waren, waren die Spielsachen nur wiederholend. Ich verstehe nicht ganz, warum es auf einem Platz mehrmals das Gleiche gibt. Ich will ein wenig mehr Abwechslung. Das habe ich mir auch in Albanien gewünscht. Hier waren die Spielplätze meist aus Metall und sehr verrostet. Die Hälfte war sicherlich schon kaputt und die andere mit Farbe überstrichen. Man hat wohl gehofft so hält es länger. Also war Papas Hose immer ganz bunt nach dem Spielen und ab und zu tat es weh, wenn sich etwas gelöst hat. Es gab oft viele Schaukeln aus Ketten oder Seilen, welches oft angerissen waren. Dazwischen waren Holzbalken, -latten oder Autoreifen und meistens hing man schief darin. Das wurde dann erst in Bulgarien besser. Aber hier auch erst in den größeren Städten.

In Plovdiv waren so tolle Plätze, das wir gleich einen ganzen Tag Spielplatz eingelegt haben. Es gab ganze Baumhäuser zum Klettern und runter rutschen, Schaukeln so groß, das man mit mehreren Kindern darauf sein konnte. Das war auch das tollste, hier waren ganz viele andere Kinder und ich nicht mehr alleine. Es ist fast noch spannender den anderen zu zuschauen, statt selber zu spielen. Aber ab und zu nimmt mich ein Mädchen an die Hand und führt mich durch die Tunnel und über die Holzbrücken oder schaukelt mit mir. In den großen Städten von Bulgarien ist es super mit den Spielplätzen, genauso auch in Rumänien. Hier gibt es auch in den Dörfern welche, aber meist wieder einfache mit einer Rutsche und Schaukel. Manchmal muss das auch reichen. Leider sind wir aber immer viel zu kurz auf diesen Plätzen. Ein bisschen anders ist es hier im Wald. Nachdem wir ganz lange gespielt haben, schlafen wir hier und ich kann morgens direkt wieder den Hochpfad über die Bäume entlang gehen. Dabei sieht man immer wieder Bilder von Tieren und wie sie als Babys aussehen. Der Pfad führt direkt auf die Rutschen und es geht wieder los mit dem Spielen. Ich war so aufgeregt, dass ich gar nichts gefrühstückt habe. Keine Zeit ist zu verschwenden und zum Glück gibt es andere Menschen, die mir Schokokekse und andere Knabberein geben. Das stillt den Hunger bis Mama Äpfel und Banane aufschneidet. Pfirsiche mag ich am liebsten. Wir haben schon welche frisch vom Baum gepflückt. Salzstangen mag ich auch. Wo die wohl wachsen?

Mittags muss ich zum Essen nach Hause ans Auto, aber am Nachmittag geht es wieder auf den Spielplatz. So macht das Reisen Spaß, ich finde Ungarn toll. Wir schlafen nochmal hier, aber ich darf nicht in der Früh zum Spielplatz. Das finde ich sehr doof, aber Mama führt mich einen anderen Weg entlang. Sie sagt schon wieder etwas von Überraschung. Es dauert ewig bis wir da sind. Aber dann ist es super. Ein echtes Zebra steht da auf einer Pferderanch. Ponys zum Streicheln und Pferde sind wie ganz viele Vögel und Hunde hier. Dazu Hühner, Truthähne, Wasserbüffel, Katzen und ein riesiges Schwein. Was für ein Hof. Das Pferd traue ich mich zu streicheln, dann will ich aber lieber wieder rutschen. Den eine Rutsche gibt es hier auch.

Anschließend geht es weiter mit dem Auto. Ich schlafe sofort ein, so aufregend war das Abenteuer. Als ich aufwache, sind wir wieder im Wald und Mama sagt etwas von Budapest. Das Beste ist aber, das wir erneut direkt neben einem Spielplatz stehen. Ich jauchze und stapfe sofort los. Nur ein blödes Tor versperrt mir den Weg zu dem Bären und Bienen Spielplatz. Passend zu unserem Motto ist hier nämlich alles mit Spuren von Bären und Waben von Bienen verziert. Der Spielplatz besteht aus Holz, welches in seiner natürlichen Form gelassen ist. Es gibt ein Trampolin und ich liebe es zu springen und zu hüpfen. An Seilen Klettern und über Ketten und Baumstämme balancieren. Besonders toll finde ich die Holzbären, die hier stehen. Man kann richtig auf ihnen reiten.

Wir bleiben aber nicht so lange hier, wie bei dem letzten Platz. Mama und Papa wollen sich die Stadt ansehen. Also nehmen wir am nächsten Tag die Räder und fahren ganz steil hinauf, um dann super schnell hinab zu fahren. Budapest heißt das hier und ich habe gar keine Lust es anzusehen. Vor allem nicht ohne Frühstück. Das mach ich den anderen auch klar, während Papa erneut hochstrampelt. Dann halten wir an und ich bekomme endlich ein Gipfele. Aber das reicht mir nicht, also beiße ich auch in Papas Schokoteilchen. Hier sieht alles ziemlich groß und alt aus. Papa erklärt etwas von alten Teil und wenn mir das gefällt, gefällt mir sicher auch Wien. Er sagt etwas zu den Wasserspeiern und Statuen und ach es hört sich alles nach Quaffel Babbel an. Nach dem Frühstück geht es weiter auf einen großen Platz. Hier ist ein Springbrunnen und große Mauern zum Klettern. Man kann ganz viele kleine Gebäude sehen, aber Mama und Papa halten mich dauernd fest. Die Sonne ist richtig warm und ich darf endlich aus den warmen Sachen raus. Überall muss ich hin. Da sitzt einer mit großen Falken auf dem Arm und viele Menschen machen Fotos. Das Beste sind die Stufen. Ich kann hoch und runter.

Ich will noch bleiben aber Mama und Papa wollen weiter und mehr sehen. Heute ist es ein wenig schwer mich zu motivieren und erst als sie mir versprechen auf irgendeiner Insel auf einen Spielplatz zu gehen, komme ich mit. Wir fahren vorbei am noch älteren Gebäuden und Schlössern, sehen den Fluss und fahren auf eine Insel. Die Insel ist so groß, dass hier Busse fahren und ein großer Brunnen steht. Der spritzt ganz verschiedene Wasserstrahlen. Es dreht sich und manches geht ganz hoch, manchmal kurz und manchmal lang. Immer wieder kommt Musik und das Wasser tanzt dazu. Papa findet das super, aber ich will nur auf den Spielplatz. Der ist hier wieder toll mit Wasser, Tunneln, Rampen und Rutschen. Dennoch bleiben wir nicht so lange, wie ich das will. Es soll zurück gehen zum Bärenspielplatz. Aber der Weg ist sehr weit und vor allem steil. Mama und Papa wollen sich auf den Fußgängerweg des Navis verlassen und dort entlang fahren. Das bereuen sie sehr schnell. Es geht so steil, dass das Rad mit mir hinten fast senkrecht steht. Sie schieben und ziehen, um dann auf einem Wanderweg zu gelangen. Viele Bäume sind hier und der Weg ist schmal. Eigentlich nichts für Räder und noch weniger für den Anhänger. Dennoch wollen sie weiter und nicht den Umweg über die Autostraße machen. Nur zusammen schaffen sie es schwitzend den Weg hinauf. Immer wieder rührt sich nichts mehr. Als dann Papa auch noch einen dicken Dorn im Reifen stecken hat, ist das Schlamassel richtig da. Ganz platt wird der Reifen. Oben angekommen pumpt er ihn auf und wir rollen den Forstweg runter. Immer soweit bis Papa wieder pumpen muss. Die beiden sind ganz schön froh, als sie das Auto sehen. Und ich erst als ich die Bären vom Spielplatz erkenne!

Was für eine Stadt und während Mama und Papa duschen, hüpfe ich auf dem Trampolin! Der Spielplatz ist doch einfach der Beste! Man kann festhalten: rutschen tue ich gerne, schaukeln auch und am liebsten reite ich auf Tieren. Zum Glück gibt es überall in Europa Platz für mich! Und wenn ihr mir was schenken wollt, freue ich mich über meinen eigenen Spielplatz. (Opi…. 😉 )

Liebe Grüße Eure Lilou

Leave a Reply

Your email address will not be published.