Sendepause

Aus und vorbei. Kein Empfang, kein Internet und blanke Wildnis. Wir melden uns ab. Pause!

Jetzt haben wir das dritte Europäische Land erreicht. Wenn man Deutschland zu Beginn noch mitzählt sogar vier. Ich würde sagen, nun kann man es tatsächlich eine Europareise nennen. Um Albanien abzuschließen, gibt es jetzt noch ein paar Fakten. 14 Tage waren wir in Albanien und haben die Küste und den Süden entdeckt. Dabei haben wir 279,64€ ausgegeben. Sprich 19,97€ pro Tag. Es war alles sehr günstig und das teuerste war wohl die einmalige Tankfüllung. Manchmal mussten wir fürs Schlafen zahlen, aber man kann es immer ein wenig runter handeln. Wasser war immer kostenlos, vielen Dank dafür! Wir sind 706 km gefahren und spenden somit 70,60€. Wir haben 1,91 GB Bilder gemacht und damit 8 GB weniger als in Italien. Dabei ist es landschaftlich genauso schön. Wer die Freiheit Skandinaviens sucht, die hohen schneebedeckten Berge der Alpen, das klare warme Wasser des Mittelmeers, warme Quellen, den letzten Wild-Fluss Europas im seiner ganzen Schönheit und die gastfreundlichsten Gastgeber sucht, der ist in Albanien richtig. Das Beste ist, dass es so klein mit dem Auto auch schnell bereist und zugänglich ist! Hier fahren übrigens Kutschen, motorisierte Dreiräder und hauptsächlich BMW und Mercedes rum. Aber man muss es mit vorsichtig genießen. Wie eine Seifenblase dauert es nicht mehr lange und es platzt. Der Tourismus zieht bereits ein und mit den Leuten kommt das Geld und die Zerstörung der vielen Orte. Man merkt es zunächst an den Strassen. Überall wo es touristisch ist, sind sie sie gut und stabil. Ansonsten brökelt der Asphalt an der Seite ab, wenn es überhaupt einen gibt. Albanien wird sich ändern, es ist nur noch eine Frage der Zeit. Begonnen hat es bereits.

Neues Land und gleiche Marroten. Erstmal informiert man sich über die herrschenden Corona-Regeln. Hier in Nordmazedonien ist es wieder Maske tragen und das tun die Menschen auch. Abstand halten und nächtliche Ausgangssperre. Anschließend Geld in der richtigen Währung besorgen und lernen wie man Hallo, Danke und Diesel auf der Landessprache sagt. Mazedonisch mit kyrillischer Schrift ist dabei nicht die Leichteste zu verstehen. Aber das 21. Jahrhundert mit Google Lens als Übersetzungstool schafft schon schnelle Abhilfe. Foto machen und das Foto wird auch offline nicht immer korrekt aber verständlich übersetzt. Landschaftlich ist es Albanien sehr ähnlich und die Menschen sind freundlich. Die meisten sprechen gutes Englisch oder sogar ein wenig Deutsch.

Eine Nacht waren wir im Hotel. Wir wurden behandelt wie Könige. Wir waren die einzigen Gäste und haben die Suite für den normalen Preis bekommen. Corona macht es möglich. Frühstück war inklusiv, auch wenn es kein Buffet sondern direkt Versorgung gab. So wenig wie los war, natürlich sinnvoller. Aber richtig wohl fühlen wir uns nicht. Nicht nur wegen dem ausgestorbenen Hotel, sondern auch weil es nicht ganz das ist, was wir brauchen. Wir dachten ein Tag mit richtiger Dusche, Ruhe und keinem Regen würde helfen. Aber Lilou schreit und wenn sie das Auto sieht stürzt sie direkt darauf zu. Sie hat Fieber und die Nacht ist sehr unruhig. Sarah versteht es sofort: Wenn man krank ist, braucht man Zuneigung, eine Mama und sein Zuhause. Also gehen wir wieder nach Hause. Wir verlassen das Hotel, zurück ins Auto und fahren weiter. An einen Ort an dem wir bleiben. Solange bis Lilou gesund ist, das versprechen wir ihr. Schön wie wohl sie sich im Auto fühlt.

Leeres Hotel und wir alleine

Wir sind direkt in einem Nationalpark, vor einem See mitten im Grün und obwohl einige Camper dort sind, sind wir alleine. Es ist so weitläufig, das wir niemand sehen, niemand treffen und das ist genau das, was wir brauchen. Es regnet nicht und seit Italien haben wir das erste Mal wieder so richtig Ruhe. Was für ein Luxus und wir brauchen es alle. Das merken wir richtig, als wir ankommen. Zuhause und Pause! Wir bleiben. Wir bleiben 3 Nächte und wir haben kein Programm. Wir tun nichts, entdecken nichts, erleben keine Abenteuer. Aber wir sind nicht faul. Wir kurieren aus und Lilou hat wieder gute Laune und einen neuen großen Backenzahn. Nun sind es 10 Zähne. Und wir gönnen uns Ruhe, Mittagsschlaf in der Sonne, aber auch Nito eine Pause. Wir nehmen uns Zeit auszulüften. Uns und allen Sachen. Wir lüften die Matratzen und Kisten. Waschen die Bezüge und Bettwäsche. Reinigen die Trinkwasser und Abwasserkanister. Silikonieren das Waschbecken, welches sich gelöst hat und machen uns einfach mal richtig breit. Die Ranger, die vorbei kommen, grinsen und nicken uns zu. Es ist okay und wir sind dankbar. Einfach mal Pause! Da stört auch die Kälte nachts nicht und der gefrorene Tau am Morgen. Die Solardusche ist warm und wir trocknen im Gras direkt in der Sonne. Wir haben kein Empfang und in Nordmazedonien kein Internet. Es ist zu teuer und es gibt keine Touristenkarten wie in Albanien. Also herrscht auch mal Funkstille – Sendepause. Es ist richtig ruhig. Aufgetankt und neuer Energie kann es weiter gehen.

Leave a Reply

Your email address will not be published.