Meine Mama liebte Leuchttürme. Sie liebte wilde Wiesenblumen und vor allem den roten Klatschmohn darin. Sie liebte Barfuss über Sand gehen und das Gefühl, wenn er durch die Zehen ran. Sie liebte das Rascheln der abgefallenen Blätter im Herbst, wenn man durch sie hindurch wartete. Die ersten Beiden, wurden zu einem Symbol, schon bereits als sie krank wurde. Sie wurde der Leuchtturm. Für mich und meinen Bruder.
Heute wäre sie 54 Jahre alt geworden. Happy Birthday Mama!
Bevor sie gestorben ist, hatten wir viel Zeit zum reden und wir haben viel geredet. Oft über Belangloses und manchmal über Wichtiges. Was sie nach dem Leben erwarten würde, wussten wir alle nicht. Aber sie hatte mir versprochen, dass sie versuchen würde mir Zeichen zu geben, wenn das irgendwie möglich ist. Und das sie das tut, daran habe ich keine Zweifel mehr. Zu viel ist in den letzten neun Jahren geschehen, passiert, als dass es sich leugnen könnte. Oft schickt sie mir ein Leuchtturm, oft zeigt sie mir einen roten Klatschmohn.
Sie hat sich immer gewünscht, dass ich und mein Bruder nicht so spießig werden wie sie und das Leben genießen. Auch ins kalte Wasser springen! Die Reise war ein solcher Sprung für mich. Es ist mir schwer gefallen, alle Sicherheiten und Gewohnheiten aufzugeben, mich fallen zu lassen und reinzuspringen. Wir sind jetzt über einen Monat unterwegs und ich bereue keine Sekunde davon, bereue nicht Losgelassen zu haben. Und wie zur Bestätigung begleitet uns seit 3 Wochen der rote Klatschmohn. Überall blüht er und taucht am Wegesrand auf. So als würde mir meine Mama sagen, dass es gut ist, das wir das machen. Sie weiß, dass es gut ist und ich spüre ihr Lächeln.
Danke für alles und für deine Hilfe, dies hier machen zu können.
Und wie es fast der Zufall will, sind wir heute bzw. Sonntag an einen Platz unterhalb eines Leuchtturms angekommen. Es ist ein wundervoller Platz, wir bleiben hier. Für dich, Mama, für uns und mit dir.
Alles Gute zum Geburtstag!