Einmal Karibik, bitte!

Ab zum Flughafen und das nächste Last Minute Angebot sichern! Einmal Karibik, bitte! Oder Seychellen, La Gomera,…! Ein riesen Geschäft und der Frankfurter Flughafen war vor der Pandemie beliebt für so etwas. Alle wünschen sich garantierte Sandstrände, Sonne, warmes Meer und vor allem Einsamkeit. Und dann regnet es doch mal oder man ist gar nicht so einsam wie gedacht. Wir buchen Karibik, Seychellen, La Gomera,… aber in Europa!

Noch in Cilento entdecken wir bei einer Wanderung vom Leuchtturm hinunter direkt am Hafen einen wundervollen Sandstrand. Es ist so warm und sonnig, dass wir den ganzen Mittag bleiben. Das Meer ist ruhig und Lilou rennt das erste Mal so richtig hinein. Sie mag das Wasser und spritzt und entdeckt und wir lassen uns begeistern. Es fängt ein kleiner Sommerurlaub an.

Wir tauchen ein. Sprichwörtlich und fahren von einem Strand zum nächsten. Die Temperaturen steigen und das Wasser wird türkis. Und das Beste, wir sind oft alleine! Nur manchmal mit wenigen anderen Leuten. Fotos im Internet zeigen die gleichen Strände überseht mit Sonnenschirmen und kein Platz mehr dazwischen. Wir sind alleine, niemand ist da. Es wird richtig warm und man muss die Fensterscheiben ein wenig offen lassen. Dennoch staut sich die Hitze im Auto, dabei entdecken wir einen entscheidenden Vorteil von CarTon. Unsere Pappelemente isolieren und so ist das Trinkwasser immer schön kühl, die Schokocreme nicht geschmolzen und das obwohl sie nicht im Kühlschrank sind. Der Arbeiter aber die ganze Zeit und tut gute Dienste, während das Solarmodul dafür sorgt, dass unsere Batterie nie unter 100% kommt

An den Stränden mit Restaurants, Bars und Attraktionen wie Trampoline etc… sind Menschen, die anfangen für die Saison aufzubauen. Man hofft auf die Erlaubnis und das Ende der Pandemie und damit den großen Ansturm. Aber es ist die Ruhe vor dem Sturm und wir genießen jeden Tag. Es ist unbeschreiblich und besser als wir uns zu hoffen gewagt haben. Wir können unser Glück kaum glauben.

Jeder Lido und Restaurant Besitzer interessiert sich für uns und unser Gefährt. Ob wir hier schlafen können? Ja, klar! Und hier sind Wasser und Klos! Die Parkverbotschilder? Ach einfach nicht beachten, jetzt interessiert das niemand. Man fühlt sich wie im Wilden Westen. alles ist erlaubt und wir treffen immer hilfsbereite und freudige Leute. Ein Strand ist schöner als der andere und jeder Schlafplatz rückt näher an den Strand bis wir direkt in den Kies aussteigen. Aber selbst, wenn wir nicht direkt rankommen, genießen wir unsere Dachterrasse und die damit verbundene Höhe. Wir genießen die Sonnenuntergänge mit Aperitif und können es nicht begreifen, dass sich das mutig sein so auszahlt.

So viele Gedanken haben wir uns gemacht, so viel Sorgen und immer wieder selbst ermutigen. Und jetzt fühlt es sich nur einfach, genial und fein an. Es klappt so gut. Lilou macht mit und genießt es im Bus und mit uns. Uns geht es gut miteinander und als Familie. Der Mut zahlt sich aus. Wir sind angekommen und eingespielt.

Denn es ist nicht immer so einfach. Es ist ein wenig Leben in der Abstellkammer. Klein, eng und bedingt flexibel. Bei all der Planung sind wir immer wieder über die Begriffe Wild Life, Van Life und Digital Nomads gestossen. Ich konnte mich nie gut damit anfreunden. Finde ich es meist so plakative, zu sehr gewollt. Zu Hipster. Das bin ich nicht. Und doch leben wir jetzt das, was es so ausstrahlt. Aber es sind nicht nur Sonnen und Meer Tage. Es ist Duschen im Freien mit kalten Wind und komischen Blicken. Mit der Schaufel und Rolle aufs Klo gehen. Waschen mit der Hand. Haarschneiden am Strand. Abwasserkanister mit Stock und Stein reinigen. Und immer immer immer Ordnung halten! Es muss sofort alles verräumt werden und man muss immer alles wieder hervorholen, wenn man es braucht. Es ist wie jedes Mal in die Abstellkammer oder Keller gehen, um etwas rauszuholen. Man darf nicht faul sein und so klettern wir täglich aufs Dach, um etwas zu holen, räumen das Bett auf und spannen die Wäscheleine. Wir montieren die Räder, machen sie wieder ab, befestigen den Klappstuhl und fahren los. Ziel unbekannt, nächste Geschichte ungewiss. Aber es ist verdammt nochmal toll gerade!

Dusche mit versuchten Windschutz

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